(8.1.1949 – 3.8.2017)

Wir haben es irgendwie befürchtet – es musste etwas passiert sein, als unser Rudi am Tag des August-Stammtisches fehlte. Kaum vorstellbar, dass er einmal nicht an einem Gildentreffen teilnahm – im Gegenteil, meist war er der erste, der schon dasaß, sein Zigaretterl in der Hand und sein Bierchen vor sich.

Seit er seine Vera vor sieben Jahren auf ihrem letzten Weg hatte begleiten müssen, wurden wir, die Gilde, zu seiner Familie. Und zu dieser Familie stand er, unverrückbar, felsenfest und ehrlich. Mit Stolz trug er Ornat und Mütze, und mit Eifer und Freude war er stets zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Gemeinsam mit Anneliese Marinzhizh betreute er während der Gerüchte als Requisiteur die Bühne, und er tat dies mit solchem Verantwortungsbewusstsein, als wäre er Regisseur, Hauptdarsteller und Gesamtverantwortlicher in einem. Und sein persönlicher Schluss- und Höhepunkt an jedem Abend: sein Auftritt im Männerballett, ernst und konzentriert, und voller Stolz, ein wichtiger Teil im großen Ganzen sein zu dürfen.

Am 3. August wurde Rudi tot in seiner Wohnung aufgefunden. Über die Hintergründe haben wir nichts erfahren – das teile man nur der Familie mit, hieß es. Uns aber, die wir in den letzten Jahren zu seiner Familie wurden, uns wird er fehlen! Nicht nur als pflichtbewusster, zuverlässiger Helfer, sondern vor allem als Freund und als Mensch, der sein Herz am rechten Fleck trug, und dem die Gilde am Ende zum Wichtigsten seines Lebens wurde – zu seiner Familie!

Wir, deine Familie, werden dich vermissen! Danke, lieber Rudi – Servus und „DöDö“!