DÖBLINGER FASCHINGSGILDE

Ludwig Müller – Döblinger Faschingsgilde

Trauerrede des Präsidenten

Ludwig Müller
Sie ist sein Kind, die Döblinger Faschingsgilde. Es war seine Idee, damals, 1978 – Döblinger Bürgerball, er hat sie uns oft erzählt, die Geschichte der Gründung – reichlich verrückt, eine Faschingsgilde, ja was denn noch alles, Ludwig das wird nix, bitte vergiss es! Aber ein Ludwig Müller – wer kennt ihn nicht – der gibt nicht auf, nein, da kenn‘ ich doch diesen und jenen, der uns helfen könnte, der Verbindungen hat, der wieder jemanden kennt – kurz, wenn sich ein Ludwig Müller etwas in den Kopf setzt, dann zieht er das durch, wäre doch gelacht wenn nicht!

Egal ob als Bundeselferrat – „Zentralbetriebsrat“ nannte er sich gern – und dann als Gildenpräsident oder als BÖF-Landespräsident – über 25 Jahre hat  Ludwig Müller das Faschingsleben in Döbling und Wien geprägt. Unermüdlich war er, hartnäckig konnte er sein, lästig mitunter, wenn es zum Beispiel darum ging, Mittel für den Umzug zu lukrieren – wenn es ein Wort gab, das Ludwig nicht duldete, dann war es ein Nein. Und da war es völlig egal, wer ihm gegenüber stand, das konnte der Wirtschaftskammer-Obmann sein oder der Wiener Bürgermeister: Seine Begeisterung, sein oft bedingungsloser Einsatz, sein Temperament und sein hundertprozentiges Engagement wirkten ansteckend, und haben die Gilde über Jahrzehnte geformt und zu dem gemacht, was sie heute ist.

Also – den Löwen im Sternzeichen konnte er nicht verleugnen – aber so schnell wie er seinen Emotionen freien Lauf lassen konnte, so schnell war alles wieder verziehen. Denn Freundschaft bedeutete ihm alles, unerschütterliche Freundschaft, der auch ein dummer Streit nichts anhaben konnte. „Einer für alle, alle für einen“ – dieser Leitspruch der drei Musketiere hat ihn geprägt und war für ihn Programm!

Und auch die letzten zehn Jahre, als Gründungs- und Ehrenpräsident, gab es für Ludwig keinen Ruhestand. Aufmerksam und mit großem Stolz verfolgte er bis zuletzt die Entwicklung seines längst erwachsen gewordenen Kindes – seiner Gilde, aber er hielt mit seiner Meinung aber auch nicht hinter dem Berg, wenn ihm etwas nicht behagte.

Er wird uns fehlen, unser Ludwig, nicht jetzt nur als Gildengründer, nein, vielmehr als väterlicher Freund und als Mensch! Und er hat uns schon gefehlt, zum ersten Mal seit überhaupt konnte er bei den heurigen Gerüchten nicht mehr dabei sein, zum ersten Mal ist sein Platz leer geblieben …

In unserer Erinnerung aber wird sein Platz nicht leer bleiben – so viel hat er uns hinterlassen, dieser kleine Mann mit dem großen Herzen! So gilt unser Mitgefühl seiner Elfriede, die ihn oft mit uns teilen musste, und seiner ganzen Familie – wir können euch als Trost nur versprechen: wenn er auch in unserer Gemeinschaft, in unserer Gilde, in unserem Leben eine Lücke hinterlässt, in unseren Herzen wird er weiterleben!

Und unvergessen wird uns sein Lieblingsspruch bleiben: „Salzburgerisch Muh, Weanerisch pfiat di Gott Lackerl, und Döblingerisch: DöDö-bling-bling!“

In diesem Sinne: Pfiat di Gott, Ludwig, danke für alles – und ein letztes DöDö!